Wie sind PVEs organisiert?
PVEs sind ein wegweisendes Modell, um die hausärztliche Versorgung in Österreich nachhaltig zu sichern. In diesen modernen Gesundheitszentren arbeiten Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner mit Fachkräften anderer Gesundheitsberufe interdisziplinär zusammen, um Patientinnen und Patienten gemeinsam umfassend zu versorgen.
Primärversorgungseinheiten können entweder als Primärversorgungszentren (PVZ) oder als Primärversorgungsnetzwerke (PVN) organisiert sein.
- In einem PVZ sind alle Leistungen unter einem Dach gebündelt, was kurze Wege und eine enge Abstimmung ermöglicht.
Die Zusammenarbeit erfolgt als Gruppenpraxis nach dem Ärztegesetz. - Bei einem PVN arbeiten die beteiligten Gesundheitsberufe an verschiedenen Standorten, die jedoch miteinander vernetzt sind und gemeinsam wie eine Einheit agieren.
Die einzelnen Standorte können beispielsweise unterschiedliche Betriebsstätten einer GmbH sein oder über eine Trägerorganisation, etwa in Form eines Vereins, miteinander verbunden werden.
Wer kann eine PVE gründen?
Eine PVE kann von mindestens zwei Allgemeinmediziner:innen gegründet werden, die das ärztliche Kernteam bilden.
Je nach Region kann das ärztliche Kernteam einer PVE auch ausschließlich aus Mediziner:innen für Kinder- und Jugendheilkunde oder aus einer Kombination mit Allgemeinmediziner:innen bestehen. Hier spricht man von einer Kinder PVE.
Andere Fachärztinnen und Fachärzte können zwar mit einer PVE zusammenarbeiten, jedoch nicht direkt angestellt werden und auch keine Gesellschafter:innen sein.
Wie ist ein PVE-Team aufgebaut?
Das Team einer PVE wird flexibel auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sowie die regionalen Erfordernisse abgestimmt.
Das jeweilige Kernteam wird von Pflegefachkräften und Ordinationsassistenzen unterstützt.
Das erweiterte Team ergänzt die Versorgung je nach Bedarf. So können beispielsweise Hebammen, Ergotherapeut:innen, Physiotherapeut:innen oder andere spezialisierte Gesundheitsberufe eingebunden werden, um eine umfassende Betreuung sicherzustellen.
Welche Aufgaben können PVEs im Gesundheitssystem übernehmen?
Die Herausforderungen im Gesundheitssystem sind jedenfalls deutlich:
Die Bevölkerung wird immer älter, wodurch der Bedarf an kontinuierlicher und umfassender medizinischer Betreuung stark zunimmt. Gleichzeitig fehlen in vielen Regionen ausreichend Allgemeinmediziner:innen und Pflegekräfte, um diese steigende Nachfrage zu decken.
Hinzu kommt, dass viele Ärztinnen und Ärzte flexiblere Arbeitsmodelle und eine bessere Work-Life-Balance suchen, die mit klassischen Praxisstrukturen oft schwer zu vereinbaren sind.
PVEs können genau hier ansetzen und eine nachhaltige Lösung für diese Herausforderungen bieten, indem sie die Primärversorgung in Österreich stärken und gleichzeitig andere Gesundheitseinrichtungen spürbar entlasten.
Ist eine PVE das Richtige für mich?
Die Entscheidung, Teil einer Primärversorgungseinheit zu werden oder eine solche zu gründen, ist ein bedeutender Schritt, der gut überlegt sein will. PVEs bieten viele Vorteile, doch sie erfordern auch eine sorgfältige Planung und die Bereitschaft, eng mit anderen Gesundheitsberufen zusammenzuarbeiten.
PVEs sind vor allem dann ideal für Sie, wenn Sie die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team schätzen.
Ein weiterer Vorteil von PVEs ist die Flexibilität. Durch die geteilte Verantwortung innerhalb des Teams lassen sich Dienstpläne besser gestalten, was die Work-Life-Balance erheblich verbessert.
Zudem bieten PVEs die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten langfristig zu betreuen und präventive Maßnahmen stärker in den Fokus zu rücken.
Doch bevor Sie sich für eine PVE entscheiden, sollten Sie einige wichtige Fragen klären.
● Sind Sie bereit, in einem Team zu arbeiten und Verantwortung zu teilen?
● Gibt es in Ihrer Region Bedarf für eine PVE?
● Und sind Sie offen für neue Arbeitsmodelle, die sich von der klassischen Einzelpraxis unterscheiden?
Förderungen für PVEs – ein Anreiz für die Gründung
Ein bedeutender Vorteil für Gründer:innen von PVEs sind die umfangreichen Fördermöglichkeiten der Europäischen Union im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität, kurz RRF. Durch nicht rückzahlbare Zuschüsse wird die finanzielle Belastung spürbar reduziert und die Umsetzung deutlich erleichtert.
Mit gezielter Förderung und zusätzlichen Finanzierungslösungen stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, um den Weg in eine erfolgreiche PVE-Gründung realisierbar zu machen. Diese Unterstützung eröffnet neue Perspektiven und schafft eine solide Grundlage, um Ihre Vision von moderner Primärversorgung zu verwirklichen.
Was wird gefördert?
- Immobilienkäufe, ausgenommen sind unbebaute Grundstücke
- Die Anschaffung von medizinischen Geräten und IT-Systemen, um die technische Ausstattung zu optimieren.
- Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, um das PVE-Team fachlich weiterzuentwickeln.
- Nachhaltige Mobilitätslösungen, wie etwa Elektrofahrzeuge.
Fördersummen für neue PVEs
Die Gründung von PVEs ist eine großartige Chance, die medizinische Versorgung aktiv mitzugestalten – und wird dabei noch großzügig gefördert!
Wie die Standesbank Sie unterstützt
Die Gründung oder Weiterentwicklung einer PVE ist ein komplexes Projekt, das eine solide Planung und fundiertes Know-how erfordert. Als Partner mit jahrelanger Erfahrung im Gesundheitssektor stehen wir Ihnen in jeder Phase Ihres Projekts mit unserer Expertise zur Seite.
Finanzierung der Restkosten
Der verbleibende Investitionsbetrag kann durch eine Zwischenfinanzierung bei der Standesbank flexibel überbrückt werden, bis die Förderung oder eine mögliche 25 %-Akontozahlung ausgezahlt wird. Diese Zwischenlösung sorgt für Planungssicherheit in der entscheidenden Phase.
Nach Auszahlung der Zuschüsse bietet sich eine langfristige Finanzierung des verbleibenden Betrags an. Mit der Möglichkeit, zwischen variablen oder fixen Zinssätzen zu wählen, sowie einem rückzahlungsfreien Zeitraum von bis zu einem Jahr, werden die finanziellen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start geschaffen.
Die Kombination aus Zuschüssen und maßgeschneiderter Finanzierung decken einen erheblichen Teil der Kosten ab und reduzieren so die finanzielle Belastung für Gründerinnen und Gründer spürbar.
PVE-Expertin Sabine Martschini und ihr Team begleiten Ärztinnen und Ärzte auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit und kennen die Bedenken und Unsicherheiten, die mit einer Gründung verbunden sind genau:
„Wir, die Standesbank, beraten zu Finanzierungsmodellen, aber auch zu Förderungsmodellen. Wir unterstützen im Hinblick auf die Businessplanung und das Liquiditätsmanagement.
Dabei können wir auf ein Benchmarking zurückgreifen – basierend auf unseren bisherigen Projekten, die bereits erfolgreich umgesetzt wurden.
Das gilt sowohl für Neugründungen als auch für bestehende Gruppenpraxen, die sich zu einer PVE weiterentwickeln möchten. Wir bieten maßgeschneiderte Finanzierungsvarianten – immer auch im Hinblick auf mögliche Förderungen.“
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Spielen Sie schon länger mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen? Ob Sie eine Einzelordination oder eine Primärversorgungseinheit gründen möchten – die Entscheidung, den nächsten Schritt zu gehen, ist ein großer Meilenstein in Ihrem Leben.
Vielleicht träumen Sie von mehr Gestaltungsfreiheit, einer besseren Work-Life-Balance oder davon, Ihre persönliche Vision von moderner Patientenversorgung umzusetzen. Die Selbstständigkeit bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur medizinischen Versorgung zu leisten.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Idee in die Tat umsetzen – für eine starke medizinische Versorgung und eine erfolgreiche Zukunft Ihrer Praxis!
Jetzt downloaden und gut vorbereitet ins Gespräch gehen
Die Gründung oder Weiterentwicklung einer PVE erfordert eine gute Planung. Mit unserer PVE Gesprächsvorbereitung für Ihren Termin bei uns behalten Sie alle wichtigen Punkte im Blick – von den Förderungen bis zu den Finanzierungsmöglichkeiten.
Jetzt downloaden und optimal vorbereitet ins Gespräch mit der Standesbank starten!